Weitere Open Government Initiative in Linz umgesetzt: Schau.auf.Linz.at
Der Linzer Magistrat hat in den letzten Jahren erfolgreich die Angebote des Bürgerservice gebündelt und verbessert: über das Teleservice Center werden viele Anliegen rasch und unbürokratisch gelöst oder an die richtigen Stellen weitergeleitet. Das Bürgerservice ist eine zentrale, freundliche, gut erreichbare und kompetente Stelle für alle LinzerInnen geworden. “Vor rund zwei Jahren habe ich im Gemeinderat den Antrag eingebracht, neue Möglichkeit zu schaffen, wie BürgerInnen online mit der Stadt Linz kommunizieren können, um Infrastrukturprobleme zu melden. Nun wurde das Projekt “Schau auf Linz” umgesetzt und die Plattform ist unter Schau.auf.Linz.at online,” freut sich Christian Forsterleitner Gemeinderat und Mitherausgeber der Bücher „Freie Netze. Freies Wissen“ und „Freiheit vor Ort“ über eine weitere Verbesserung des Bürgerservices der Stadt Linz.
Wie funktioniert „Schau.auf.Linz.at“?
Mit Schau.auf.Linz.at bekommen die BürgerInnen der Stadt Linz einen raschen und transparenten Draht zur Stadtverwaltung. Es wurde eine Homepage und eine Smartphone App (Android/Apple) erstellt, die es BürgerInnen ermöglicht, auf einer Karte Probleme in ihrer Nachbarschaft einzuzeichnen und ein Foto hinzuzufügen. Das Teleservice Center greift diese Anliegen auf und gibt sie innerhalb der Stadt Linz an die zuständigen Stellen und Abteilungen weiter, die sich um die Lösung des Problems kümmern. Die Verwaltung kann über diese Plattform die BürgerInnen über den Prozess der Schadensbehebung am Laufenden halten. Jeder kann sehen, wann ein Schaden berichtet wurde und wie lange es gedauert hat bis er behoben wurde. Die Verwaltung hat auch die Möglichkeit den Schaden zu kommentieren, und kann gegebenenfalls erklären, warum er nicht behoben wird. Ein Ampelsystem verschafft einen raschen Überblick: Rot bedeutet, dass das Anliegen eingelangt ist, aber noch nicht bearbeitet wurde. Orange, zeigt an, dass das Anliegen in Bearbeitung ist und an die zuständige Dienststelle weitergeleitet wurde. Wenn die Ampel Grün anzeigt, wurde das Problem gelöst. In Fällen, wo die Stadt Linz nicht zuständig ist, wird die Meldung mit der Ampelfarbe Weiß gekennzeichnet. Das Problem wird zwar an die zuständige Organisation weitergeleitet, aber die Stadt Linz hat keinen Einfluss auf die (erfolgreiche) Bearbeitung des Anliegens.
Die LinzerInnen können mit dieser Plattform zeit- und ortsunabhängig mit dem Magistrat kommunizieren. Defekte Straßenlaternen, Verschmutzungen, Beschädigungen und Infrastrukturprobleme werden so rasch und unkompliziert gemeldet und bearbeitet. Für die Stadt ergibt sich der entscheidende Vorteil, schneller und genauer (Foto des Schadens, GPS Daten) informiert zu werden, wenn Probleme auftauchen.
Schau.auf.linz.at als Teil der Open Commons Region
Internationale Vorbilder für “Schau auf Linz” waren die britische Plattform „Fixmystreet“ oder das amerikanische Pendant „Seeclickfix“. Die Bedeutung dieser internetbasierenden Problemlösungsplattformen als Teil von Open Government wurden im Buch Freiheit vor Ort (Kapitel 8) thematisiert.
Für die Plattform Schau.auf.Linz.at werden die Geodaten (Stadtplan, Luftbilder) verwendet, die im letzten Jahr von der Stadt Linz bereits als offene Regierungs- und Verwaltungsdaten (Open Government Data) frei gegeben wurden. Unter www.data.linz.gv.at stehen neben zahlreichen Geodaten auch Gemeinderatsprotokolle, statistische Daten, Fahrplandaten, Linztermine und vieles mehr unter einer Creative Commons Lizenz mit Namensnennung (CC-by) zur Wiederverwendung und Weiterverwertung zur Verfügung. Die Plattform selbst wurde mit der Open Source Software „OpenCms“ umgesetzt. Das mediale Echo für die Plattform war positiv, einen Überblick über die Artikel findet sich hier (Blogbeiträge, Futurezone, Zeitungsartikel).
Autoren: Thomas Gegenhuber / Stefan Pawel
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