Debatte um Kulturflatrate in Deutschland
_Volker Grassmuck antwortet auf „10 Thesen gegen eine Kulturflatrate“ der Musikindustrie
Immer lauter werden in jüngster Zeit die Rufe nach Einführung einer sogenannten „Kulturflatrate“, also einer Pauschalabgabe ähnlich der Rundfunkgebühren auf jeden Internetanschluss, bei gleichzeitiger Legalisierung von nicht-kommerziellem Filesharing.
Wie realistisch derartige Ideen sind, wird wohl am besten dadurch illustriert, dass sich der deutsche Bundesverband der Musikindustrie bemüßigt gefühlt hatte, ein „Positionspapier zur Kulturflatrate“ mit “ zehn Argumenten, warum die Kulturflatrate ein Irrweg ist„, zu publizieren. Fast schon anerkennend heißt es darin:
Gemeint ist mit der Kulturflatrate meist eine Zwangsabgabe auf den Internetzugang, mit der Urheber und Kreative für die illegale Nutzung ihrer Arbeit entlohnt werden sollen. Selten hat es ein derart unausgegorenes Konzept so schnell Karriere gemacht und es sogar in die Programme einiger Parteien geschafft.
Auf netzpolitik.org hat nun der deutsche Mediensoziologe und Urheberrechtsaktivist Volker Grassmuck in einer detaillierten Replik diese 10 Argumente nach allen Regeln der Kunst zerpflückt. Er leitet seine Antwort wie folgt ein:
Das Papier ist von maßlosen Übertreibungen, hinkenden Vergleichen und Schüssen in die eigenen Füsse durchzogen. Da sich zwischen den Zeilen erstmals eine Gesprächsbereitschaft erkennen lässt, verdient es dennoch eine Antwort.
In englischer Sprache hatte sich zuvor bereits „Freie Netze. Freies Wissen.“-Herausgeber Leonhard Dobusch im Forschungsblog „governance across borders“ ebenfalls kritisch mit dem Positionspapier auseinandergesetzt (vgl. „Extending Private Copying Levies: Approaching a Culture Flat-rate?„).
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