Archiv der Kategorie: Booklink

Booklink: „Open Design – Wirtschaften mit freien Produkten“

Creative Region Linz and Upper Austria ermöglichte der Linzer Designerin Magdalena Reiter im Rahmen eines zweimonatigen Aufenthalts in Berlin die dort sehr stark ausgeprägte Open-Design-Szene zu treffen, zu interviewen und daraus ein zweisprachiges Booklet mit dem Titel „Open Design – Wirtschaften mit freien Produkten / The Economics of Giving Things Away“ zu erstellen. In ihrem Vorwort schreibt sie:

Finanzierung, Distribution und Produktion von Design unterliegen immer mehr den neuen Regeln einer netzbasierten Gesellschaft. Eine anwendende Szene der maker labs, hacker spaces und der globalen DIY Community ist bereits daran, diese Neuerungen zu erkennen und darauf zu reagieren. Geschickt verweben sie digitale und offline Welt, um  neue Modelle für eine veränderte Wirtschaftslage zu generieren. Open Design bedeutet dabei nicht einfach CAD-Dateien, Schnittmuster oder  Baupläne einer Öffentlichkeit zu zeigen, sondern vielmehr einen Prozess zu gestalten, der Einsichten hinter die Fassade eines Produktes erlaubt. Resultat dieser Öffnung ist es, ein Produkt nicht als gegeben, sondern als kontingent betrachten zu können, also als veränderbar, adaptierbar und weiterentwickelbar. Idealerweise entsteht ein ebenbürtiger Dialog zwischen GestalterInnen, ProduzentInnen, FinanzgeberInnen und KonsumentInnen.

Insgesamt finden sich in dem Booklet Interviews mit elf ProponentInnen verschiedener Ideen von digitaler Offenheit, unter anderem Linus Olsson vom Micropayment-Dienst Flattr, Anna Theil von der Crowdfunding-Plattform Startnext und Freiheit-vor-Ort-Mitherausgeber Leonhard Dobusch.

Dem Thema entsprechend steht das Booklet unter einer Creative-Commons-Lizenz und ist als PDF-Download online verfügbar.

Booklink: Die Gesellschaft im digitalen Wandel

_ Ein kostenloses Handbuch der Friedrich-Ebert-Stiftung

Yannick Haan und Jonas Westphal haben im Rahmen der Friedrich-Ebert-Stiftung ein Handbuch unter dem Titel „Die Gesellschaft im digitalen Wandel“ herausgegeben, in dem sie die Implikationen der Digitalisierung für die verschiedensten Politikbereiche allgemein verständlich andiskutieren. Jonas Westphal schreibt dazu auf seinem Blog:

Im Buch orientieren wir uns anhand von ganz klassischen Politikfeldern: Angefangen bei klassischer Sozial- und Bildungspolitik, über Wirtschaftspolitik und enden bei (post-) moderner Stadtpolitik. Insgesamt acht Politikfelder beleuchten wir in Hinblick darauf, wie sich diese durch die Digitalisierung wandeln. Wir orientieren uns dabei anhand von bekannten Werten und Ordnungen — und zeigen wie diese sich gesellschaftlich verändern.

Freiheit vor Ort„-Mitherausgeber Leonhard Dobusch durfte bei der offiziellen Buchvorstellung Ende April einen Vortrag zum Thema „Vision und Realität der digitalen Stadt“ halten. Ein Video von der Veranstaltung findet sich ebenfalls online.

Das Buch kann am Blog von Jonas Westphal kostenlos bestellt werden, eine Creative-Commons-lizenzierte Download-Version soll bald folgen.

 

Booklink: Vergessene Zukunft – Radikale Netzkulturen in Europa

_ Eine Geschichte alternativer Netzkultur mit starken Verbindungen nach Linz

Freiheit vor Ort„-Mitherausgeber Leonhard Dobusch hat auf netzpolitik.org das von Clemens Apprich und Felix Stalder mitherausgegebene Buch „Vergessene Zukunft“ (2012, transcript) besprochen:

Clemens Apprich, Felix Stalder (Hg.), Vergessene Zukunft: Radikale Netzkulturen in Europa, transcript

Aufgearbeitet wird nicht der Mainstream, sondern die künstlerische Avantgarde von Netz und Netznutzung. Dabei ist „Vergessene Zukunft“ ein Mashup. Der Band versammelt kurze Essays einer Vielzahl von Autorinnen und Autoren, die größtenteils selbst in den beschriebenen Initiativen und Projekten aktiv waren, lässt eine Reihe weiterer Akteure in Interviews zu Wort kommen und reichert diese größtenteils retrospektiven Texte mit historischen Originaldokumenten an.

Im Buch finden sich auch zahlreiche Verweise auf die frühe Netzkulturszene in Linz, servus.at ist mit einem eigenen Essay vertreten. Klarerweise ist auch die Ars Electronica (vgl. auch Kapitel 6 in „Freie Netze. Freies Wissen.“, PDF) an mehreren Stellen Thema – häufig aber auch durchaus kritisch, vor allem wenn es um die Rolle des Ars Electronica Centers geht. Eine lesenswerte Mischung insbesondere für jene, die an einem kritischen Blick auf das Netz und Netzkultur interessiert sind.