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Freiheit vor Ort: Handbuch kommunale Netzpolitik
_ 4 Jahre nach „Freie Netze. Freies Wissen.“ erscheint Neufassung beim Verlag Open Source Press
Anfang des Jahres 2007 ist der Band „Freie Netze. Freies Wissen.“ erschienen und seither ist eine Menge passiert. Wie in diesem Blog dokumentiert sind eine Reihe der für Linz vorgeschlagenen Projekte inzwischen umgesetzt oder haben weitere Initiativen angestoßen, die weit über die damaligen Vorschläge hinausgehen (vgl. z.B. die Zwischenbilanz “ Zwei Jahre Freie Netze. Freies Wissen.“ sowie die jüngste Studie zur “ Open Commons Region Linz„). Besonders gefreut hat uns natürlich die Verleihung des Wolfgang-Heilmann-Preises für humane Nutzung der Informationstechnologie durch die Integrata-Stiftung (vgl. “ Wolfgang-Heilmann-Preis für ‚Freie Netze. Freies Wissen.‘„.
Genau rechtzeitig zum vierjährigen Jubiläum freuen wir uns nun außerordentlich, das baldige Erscheinen von “ Freiheit vor Ort: Handbuch kommunale Netzpolitik“ im Verlag Open Source Press bekannt geben zu können. Das Buch ist (viel) mehr als eine bloße Neuauflage, es ist eher ein Remix von „Freie Netze. Freies Wissen.“, der versucht, ganz allgemein Diskussionen über digitale Freiheit auf lokaler Ebene anzustoßen: Fünf der ursprünglichen Kapitel wurden aktualisiert bzw. teilweise grundlegend überarbeitet und mit drei völlig neu verfassten Kapiteln zu Öffentlichem Raum im Netz, dem Web als Kompetenz- und Forschungsfeld und Open Goverment Data sowie insgesamt elf neuen Interviews ergänzt. Zu Leonhard Dobusch und Christian Forsterleitner ist außerdem Manuela Hiesmair als dritte Herausgeberin gestoßen. Das Buch ist ab sofort (vor-)bestellbar, z.B. via Amazon.
Selbstverständlich steht auch „Freiheit vor Ort“ wie schon „Freie Netze. Freies Wissen.“ unter einer Creative-Commons-Lizenz, konkret die sind Namensnennung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen erforderlich. Ebenfalls finden sich wieder konkrete Projektvorschläge zur Umsetzung auf kommunaler Ebene im Buch. So heißt es auf der Verlagshomepage dazu:
„Die Projektvorschläge sind weniger Patentrezepte als vielmehr Ideen, die zum Adaptieren, Ausprobieren und Weiterdenken einladen sollen. Sie richten sich an lokale EntscheidungsträgerInnen, KommunalpolitikerInnen aller Parteien, und netzpolitisch Interessierte, die endlich mit dem Ausschöpfen der Potentiale digitaler Technologien für Wirtschaft, Bildung, Kunst und Kultur beginnen möchten. Vor Ort.“ Eine kostenlose E-Book-Version des Bands ist in Arbeit und wird spätestens zum Erscheinen der Printversion ebenfalls verfügbar sein – wir werden an dieser Stelle klarerweise darauf hinweisen, sobald es soweit ist.
Freiheit vor Ort: Das E-Book
_ Freier Download und Möglichkeit zum Teilen und Weiterverbreiten Dank Creative-Commons-Lizenz
Wie an dieser Stelle bereits angekündigt, werden wir diese Woche, konkret am 15. April um 10 Uhr, im Rahmen er re:publica-Konferenz in Berlin unser neues Werk “ Freiheit vor Ort: Handbuch kommunale Netzpolitik“ ( Open Source Press) präsentieren.
Und wie angekündigt freuen wir uns anlässlich dieser offiziellen Vorstellung auch die kostenlose E-Book-Version zum Download anbieten zu können. Dank Creative-Commons-Lizenz, erforderlich sind Namensnennung und Weitergabe unter gleichen Bedingungen, ist das Weiterverbreiten (z.B. auf dem eigenen Blog) oder das Remixen (z.B. die Übernahme von Auszügen in eigene Werke) nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.
Über Hinweise und Feedback via Twitter mit dem Hashtag „#FvO“ würden wir uns jedenfalls freuen.
E-Book-Download
Der gesamte Band „Freiheit vor Ort: Handbuch kommunale Netzpolitik“ als E-Book-PDF.
- Kapitel 1 ( PDF): Freie Funknetze: Kommunale Kämpfe gegen die „Digitale Spaltung“ – Manuela Hiesmair und Leonhard Dobusch
Interview mit Karin Frohner
Interview mit Volker Grassmuck
Projekt: Offene Netze für öffentliche Räume
Projekt: In Infrastrukturvielfalt investieren
Projekt: Freie Funknetze
- Kapitel 2 ( PDF): Kommunale Kreativität entfesseln: Unzeitgemäßes Urheberrecht und die Alternative Creative Commons – Markus Eidenberger und Andreas Ortner
Interview mit Lawrence Lessig
Interview mit Gerda Forstner
Projekt: Verwendung und Förderung freier Lizenzen
Projekt: Digitalisierung und Öffnung von Archiven
Projekt: Bibliotheken als (E-)Book-on-Demand-Service
- Kapitel 3 ( PDF): Gemeinsam Lehren und Lernen: Open Educational Resources in Universitäten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen – Barbara Hofmann und Rebecca Kampl
Interview mit Anne Margulies
Interview mit Monika Andraschko und Thomas Lumplecker
Projekt: Öffnung der universitären Lehre
Projekt: Open Educational Resources an Schulen
Projekt: Öffentliche Weiterbildung und OER
- Kapitel 4 ( PDF): Freie Software im öffentlichen Sektor: Chancen und Aufgaben auf lokaler Ebene – Leonhard Dobusch und Jakob Huber
Interview mit Richard M.Stallman
Interview mit Gerald Kempinger
Projekt: Freie Software verbreiten
Projekt: Freie Software in der Kommunalverwaltung
Projekt: Freie Software für Schulen
- Kapitel 5 ( PDF): Öffentlicher Raum im Netz: Blogs, Wikis & Co – Laura Kepplinger und Josef Zehetner
Interview mit Markus Beckedahl
Interview mit Gregor Kratochwill
Projekt: Public Space Server
Projekt: Wiki-Graffiti „Semapedia“
Projekt: Wikipedia füttern
- Kapitel 6 ( PDF): Freier Zugang zu Forschung: Wege zu Open Access – Bettina Langeder und Michaela Mader
Interview mit Gerhard Fröhlich
Interview mit Melissa Hagemann
Projekt: Open-Access-Repositorien einrichten
Projekt: Open Access Award
Projekt: Kommunale Open-Access-Wissenschaftsförderung
- Kapitel 7 ( PDF): Wie das Web Wissen schafft: Das Web als Kompetenz- und Forschungsfeld – Stefan Pawel und Stefan Augustyn
Interview mit Wendy Hall
Interview mit Johann Höller
Projekt: Institut und Studium der Webwissenschaft
Projekt: Web als Unterrichtsprinzip
Projekt: Lokale Forschungsprojekte zum Web
- Kapitel 8 ( PDF): Lasst die Daten frei! Open Government als kommunale Herausforderung und Chance – Christian Forsterleitner und Thomas Gegenhuber
Interview mit David Eaves
Interview mit Gustav Pomberger
Projekt: Kommunale Daten zu Open Data machen
Projekt: Crowdsourcing mit Geodaten
Projekt: Regionale Commons-Potentiale ausloten
WLAN-Straßenbahn auf Schiene, WLAN-Wartehütten auf der langen Bank
_ Pressekonferenz der Linz AG über Fortschritt bei WLAN in Straßenbahnen und Wartehütten
Wie an dieser Stelle berichtet (vgl. „WLAN bald in Linzer Straßenbahnen und Wartehäuschen?„) hat der Linzer Gemeinderat die stadteigene Linz AG via Gemeinderatsantrag (PDF) aufgefordert, Straßenbahnen, Busse und Wartehäuschen mit WLAN-Hotspots zur kostenlosen Nutzung auszustatten. Heute, 4.1.2011 hat Linz-Linien-Vorstandsdirektor Erich Haider gemeinsam mit Vizebürgermeister Klaus Luger in einer Pressekonferenz verkündet, dass die erste WLAN-Straßenbahn im Linienbetrieb eingesetzt wird. In der Presseunterlage findet sich auch ein nettes Bild zur Funktionsweise von WLAN in der Straßenbahn:
Wermutstropfen ist folgende Aussage zu WLAN in den Wartehäuschen der Linz Linien:
Die WLAN-Ausstattung von Haltestellen bzw. Wartehütten werden vorerst zurückgestellt. Es wird abgewartet, bis ein Gesamtkonzept für öffentliche WLAN-Zugänge im Linzer Raum vorliegt. Damit werden sich überlagernde Abdeckungen und damit verbundene, vermeidbare Doppelinvestitionen ausgeschlossen.
Damit ist WLAN in Wartehütten wohl bis auf weiteres kein Thema, denn ein Gesamtkonzept für öffentliche WLAN-Zugänge – zusätzlich zu den bereits bestehenden 120 Hotspots – ist nicht in Sicht. Hier wäre es vielmehr sinnvoll gewesen, mit Hilfe der Linz Linien in Richtung einer stärkeren WLAN-Abdeckung im öffentlichen Raum zu gehen.
Matrix (ö1) über Open Commons Region Linz
_ Christian Forsterleitner im Radio-Gespräch mit Sonja Bettel in der Ö1-Sendung „Matrix“
Nachdem sich das Radio Ö1 Magazin für Netzkultur „matrix“ in der vergangenen Woche mit dem von „Freie Netze. Freies Wissen.“-Herausgeber Leonhard Dobusch mitveransteltetem “ Free Culture Research Conference“ in Berlin beschäftigt hatte (siehe „Conference Documentation„), ist diese Woche die andere Hälfte des Herausgeberduos, Christian Forsterleitner, Inteviewpartner von Matrix-Redakteurin Sonja Bettel.
In der am Sonntag, 23. Oktober, ab 22.30 ausgestrahlten Sendung wird es vor allem um die Entwicklungen rund um die „Open Commons Region Linz“ gehen:
„Vor drei Jahren haben der aus Linz stammende und in Berlin lebende Wissenschaftler Leonhard Dobusch und der Linzer Gemeinderat Christian Forsterleitner das Buch „Freie Netze. Freies Wissen“ herausgegeben. In Texten und Interviews wird darin erläutert, welche Rahmenbedingungen frei verfügbare Netze und freier Zugang zu Wissen brauchen und welche Chancen sie für Innovation und Emanzipation bieten. Das Buch lieferte auch konkrete Vorschläge für Projekte auf lokaler Ebene als Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr 2009 in Linz. Vergangene Woche wurden die beiden Herausgeber für das Buch in Karlsruhe mit „Wolfgang Heilmann-Preis für humane Nutzung der Informationstechnologie“ ausgezeichnet.
In Linz entsteht – angeregt durch das Buch und seine Herausgeber – die erste „Open Commons Region“. Erste Schritte dafür sind bereits gesetzt, berichtet Sonja Bettel.“
Den entsprechenden Teil der Sendung gibt es als MP3 (11,6 MB) zum Nachören.
Telex #8 über Open Commons Region Linz
_ Christian Forsterleitner im Radio-Gespräch mit servus.at
Als kulturelle Schnittstelle im Spannungsfeld Kunst-Kultur-Gesellschaftspolitik und Technik im Raum Oberösterreich beschäftigt sich der Linzer Verein servus.at nicht nur bereits seit 1996 mit einer Vielzahl jener Themen, die in „Freie Netze. Freies Wissen.“ behandelt werden, sondern gestaltet auch das Radio-Magazin „TELEX“ im freien Radio FRO.
In der jüngsten Ausgabe TELEX #8 war „Freie Netze. Freies Wissen.“-Herausgeber Christian Forsterleitner zu Gast um über Hintergründe und Folgen der kürzlich präsentierten Studie zur „Open Commons Region Linz“ zu sprechen:
„In unserem Interview mit Christian Forsterleitner gehen wir der Frage nach, wie sich diese neuen Entwicklung auf den Verein servus.at, der ja einige in der Studie vorkommende Punkte im Rahmen seiner begrenzten Möglichkeiten erfolgreich realisiert hat, positiv auswirken kann?“
Die einstündige Sendung gibt es als 55,54-MB-große MP3-Datei sowie als Stream zum Nachhören im Cultural Broadcasting Archive von Radio FRO.
Open Commons Region Linz: Noch mehr Medienecho
_ Radiobeitrag auf ORF OÖ und ausführliches Interview mit Gerald Kempinger in der Futurezone
Bereits am 21. Juli ausgestrahlt, hat uns das Team des ORF Radio OÖ nun freundlicherweise den Beitrag über die Studie zur Open Commons Region Linz in digitaler Form und damit zum Nachhören zur Verfügung gestellt. Im folgenden als Download im proprietären WMA- und freien OGG-Vorbis-Format:
Außerdem ist heute ist ein ausführliches Hintergrundgespräch mit einem der beiden Herausgeber der Studie, dem Linzer IKT-Chef Gerald Kempinger, in der ORF Futurezone erschienen. Ein Auszug daraus:
„Das Ziel ist, einen Impuls zu geben, so dass sich eine Eigendynamik in der Region entwickelt und entsprechende Projekte entstehen, die auf Open-Commons-Materialien, Informationen, Daten und Werken aufbauen. Die Initiativen können einerseits von Bürgern kommen, wie klassische Communityprojekte, aber auch von Unternehmen.“
Bleibt zu hoffen, dass die Umsetzung der in der Studie vorgeschlagenen Maßnahmen durch das große Medieninteresse und die damit verbundene Aufmerksamkeit befeuert und unterstützt wird.
Ergebnisse der Studie „Open-Commons-Region Linz“ [Update]
_ Potentialanalyse der städtischen IKT GmbH in Kooperation mit JKU-Institut schlägt konkrete Maßnahmen vor
Im Oktober 2008 beschloss der Linzer Gemeinderat die Erstellung einer „Potentialanalyse mit Umsetzungskonzept“, die untersuchen sollte, „wie der Großraum Linz zur Open-Source Region werden kann“ (vgl. „Großraum Linz soll Open Source Region werden“). Durchgeführt wurde die Studie als Kooperationsprojekt der IKT Linz GmbH Gruppe und dem Institut für Personal- und Organisationsentwicklung in Wirtschaft und Verwaltung an der Johannes Kepler Universität Linz, wobei Teile der Studie im Rahmen von Projektseminaren gemeinsam mit Studierenden erarbeitet wurden (vgl. „Berliner Open-Source-Potenzialanalyse„).
Fast genau eineinhalb Jahre später liegen nun die Ergebnisse in Form einer Creative-Commons-lizenzierten Studie (PDF) vor und schlagen gleich ein ganzes Paket an konkreten Maßnahmen vor. In der Einleitung skizzieren die beiden Studienleiter, Prof. Gustav Pomberger und Gerald Kempinger, den breiten Bogen, den sie mit ihrer Studie spannen möchten (S. 5):
Dabei soll es auch um Open-Source-Software gehen, aber darüber hinaus – und das ist bisher einzigartig – um viel mehr: die Bevölkerung, Communities, Kunstschaffende, Bildungseinrichtungen, Wirtschaft, Verwaltung und alle anderen werden eingeladen mitzumachen und sollen gemeinsam, sich gegenseitig ergänzend, aus einem reichen Fundus frei nutzbarer Daten und Werke wiederum frei nutzbare neue oder verbesserte und damit wertvollere Artefakte schaffen. Der Wert des entstehenden und verwendeten Gemeinguts wird nicht ohne weiteres in Beträgen ausdrückbar sein, wie sie auf Preisschildern herkömmlicher Produkte zu finden sind, aber dass dabei auch gewinnorientiertes Unternehmertum nicht zu kurz kommt, sondern im Gegenteil, sich neue Geschäftsfelder auftun, ist durch diverse Geschäftsmodelle längst belegt. Die Wahl des Begriffs „Open Commons“ (OC) wird wiederum in der Executive Summary der Studie wie folgt begründet (S. 8):
Die vernetzte Informationsgesellschaft braucht freie Software, freie Daten, freies Wissen und freie Kulturgüter um Werke schaffen zu können, die dem Gemeinwohl dienen und ohne ökonomische und rechtliche Barrieren für alle nutzbar sind. Die Verfasser nennen die Gesamtheit freier Werke „Open Commons“ und verwenden damit bewusst einen Begriff, der alle Arten und Aspekte von immateriellen Gemeingütern umfasst. Die vorgeschlagenen Maßnahmen beziehen sich auf drei Handlungsfelder:
- die Verankerung des Open-Commons-Gedankens in der Region Linz
- die Organisation, Koordination und Förderung von OC-Aktivitäten
- die Vernetzung mit anderen OC/OS-Regionen
Als eine Maßnahme zum ersten Handlungsfeld empfiehlt die Studie beispielsweise die rasche Umsetzung von „Initialprojekten“ wie dem ebendort skizzierten „Lentiana“ (S. 18):
Ein Projekt „Lentiana“ (in Anlehnung an Europeana) könnte das Ziel verfolgen, kulturelle Schätze des Großraums Linz in digitalisierter Form zur Verfügung zu stellen und die Geschichte des Großraumes Linz darzustellen. Organisationen der Stadt (z.B. das Stadtmuseum, Lentos, Archiv, AEC) und idealerweise auch Private sollten aufgefordert werden und auch bereit sein, Materialen in dieses Projekt einzubringen, um schnell über eine kritische Masse an interessanten Informationen zu verfügen. Wichtig erscheint auch die Einbindung von Schulen, die durch geeignete Anreize (z.B. Wettbewerbe) dazu motiviert werden sollen, einen inhaltlichen Beitrag zu leisten.
Abgesehen von solchen großen Initialprojekten finden sich über die ganze Studie verteilt eine Vielzahl an kleineren und größeren Maßnahmen, die von Open Data über eine Systematisierung des Einsatzes von Open-Source-Software bis hin zur Ausrichtung einer OC-Messe oder -Konferenz.
Zur Koordination der Einzel- und Teilprojekte sowie für Beratungen, Schulungen und allgemeine Veranstaltungen wird die Schaffung eines „OC-Kompetenzzentrums“ angeregt. Als weitere Einrichtungen sollen eine „OS-Clearingstelle“ zur Abstimmung von Angebot, Nachfrage, Infrastruktur, Lizenzen usw. für OS-Software und eine „OC-Professur“ mit Beiträgen zu interfakultären und ggf. interuniversitären Forschungsaktivitäten und Lehrveranstaltungen in Linz geschaffen werden.
Neben den in der Studie zusammengefassten Ergebnissen wurde auch die Dokumentation einzelner Arbeitspakete, die der Studie unter anderem zugrundeliegen, veröffentlicht (Arbeitspakete 6 und 7 beschäftigen sich mit Handlungsempfehlungen und bilden den Kern der Studie):
- Arbeitspaket 1: Bestandsaufnahme über Open-Source-Aktivitäten im Großraum Linz (PDF)
- Arbeitspaket 2: Identifikation von kritischen Erfolgsfaktoren für Open-Source-Projekte (PDF)
- Arbeitspaket 3: Beispiele für Open-Source-Regionen (PDF, Anhang)
- Arbeitspaket 4: Identifikation von Chancen und Risiken beim Einsatz von Open-Source-Software (PDF)
- Arbeitspaket 5: Kriterienkatalog zur Identifikation von Open-Source-Einsatzgebieten (PDF)
- Arbeitspaket 8: Möglichkeiten des Zusammenwirkens der OpenStreetMap-Community und der Stadt Linz im Bereich Geodaten (PDF)
[Update]
Dank DPA- und APA-Meldung berichten die Medien in Österreich und Deutschland über die Präsentation der Studie – kleine Auswahl:
Und auch in der Blogosphäre verweisen bereits Wolfgang Romey und der esociety-Blog auf die Studie.
WLAN bald in Linzer Straßenbahnen und Wartehäuschen?
_ Gemeinderatsantrag für freies WLAN im öffentlichen Nahverkehr
Bereits seit über fünf Jahren betreibt die Stadt Linz in Kooperation mit dem (teil-)städtischen Internetprovider LIWEST über 120 WLAN-Hotspots für kostenlosen und unlimitierten Internetzugang in Bibliotheken, Volkshäusern und an zahlreichen öffentlichen Plätzen (z.B. Bahnhof, Hauptplatz, Donaulände, etc., vgl. Liste mit Hotspot-Standorten). Die immer noch steigenden Nutzungszahlen – alleine in und rund um den Standort Wissensturm haben sich 2009 über 20.000 Menschen eingeloggt – zeigen, dass sich dieses Angebots trotz UMTS & Co immer noch wachsender Beliebtheit erfreut.
„Freie Netze. Freies Wissen.“-Mitherausgeber und Gemeinderat Christian Forsterleitner berichtet nun auf seinem Blog über einen Gemeinderatsantrag (PDF), in dem die städtische Linz AG aufgefordert wird, Straßenbahnen, Busse und Wartehäuschen ebenfalls mit WLAN-Hotspots auszustatten:
Die Linz Linien werden ersucht, in Straßenbahnen und Bussen die notwendige Technik für WLAN-Netzwerke einzubauen und so rasch wie möglich den Testbetrieb für WLAN zu beginnen. Außerdem sollen die Wartehäuschen der Linz Linien an stark frequentierten Haltestellen schrittweise mit kostenlosen WLAN-Hotspots ausgestattet werden.
Abgestimmt wird über den Antrag am Donnerstag, 1. Juli 2010. Die Linz Linien signalisieren auf Nachfrage bereits, im Falle der Zustimmung zum Antrag der Aufforderung nachkommen zu wollen.
Masterstudium „Webwissenschaften“: Statusbericht
_ Studienzweige stehen fest, Finanzierung noch nicht fixiert
Wie bereits in diesem Blog berichtet („Webwissenschaften an der JKU in Planung [Update]“), soll mit Beginn des kommenden Wintersemesters an der Linzer Universität ein breit angelegtes Masterstudium der „Webwissenschaften“ angeboten werden. Während die letzte Finanzierungszusage von Stadt und Land noch ausständig ist, wurden die Studieninhalte mittlerweile fixiert.
Webwissenschaften ist als interdisziplinäres Studium konzipiert. Aus verschiedenen Fachrichtungen wird das Web als Schwerpunkt beleuchtet. Das Besondere daran ist, dass das Studium gemeinsam mit der Kunstuniversität durchgeführt wird. AbsolventInnen von Bachelor/Diplomstudien aus den Bereichen Jus, Sozialwissenschaften (Wirtschaftsinformatik, Wirtschaftswissenschaften, Sozialwirtschaft, Wirtschaftspädagogik und Soziologie), Kunst und Informatik können Webwissenschaften studieren und sich in ihrem Bereich spezialisieren. Dazu wird am Beginn des Studiums eine Grundlage geschaffen. Alle AnfängerInnen besuchen Kurse um mit den Grundlagen vom Webwissenschaften vertraut zu werden, danach erfolgt eine Spezialisierung aufgrund der Vorbildung. Derzeit sind folgende Studienzweige geplant:
- Studienzweig Social Web
- Studienzweig Web Art & Design
- Studienzweig Web Business&Economy
- Studienzweig Web Engineering
- Studienzweig Web und Recht
Ziel ist es aber auch zwischen den Studierenden der unterschiedlichen Studienzweige einen interdisziplinären Austausch der Fachrichtungen zu forcieren.
Nicht nur als Vorsitzende der HochschülerInnenschaft sondern auch als Mitglied der Studienkommission Webwissenschaften war Susi Aichinger in die Konzeption des Studienganges eingebunden. Ihr Fazit:
„Webwissenschaften stellt eine Bereicherung für die Linzer Uni dar. Die Interdisziplinarität des Studiums erweitert dabei die Perspektiven der Studierenden. Eine Grundvoraussetzung um die innovativen Möglichkeiten des Web in die Praxis umzusetzen.“
Die offizielle Beschlussfassung über das Studium wird voraussichtlich im Juni 2009 erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt gibt es genauere Informationen über die Inhalte, Fächer und Studienablauf auf der Homepage der JKU.
Wolfgang-Heilmann-Preis für „Freie Netze. Freies Wissen.“
_ Buch und Projekte erhalten den Preis „für humane Nutzung der Informationstechnologie“ der deutschen Integrata-Stiftung – von Leonhard Dobusch und Christian Forsterleitner
Mit großer Freude dürfen wir an dieser Stelle verkünden, dass das Buchprojekt „Freie Netze. Freies Wissen.“ sowie die daraus hervorgegangene Initiative „Wissensraum Linz“ (vgl. „Projekt ‚Wissensraum Linz‘ im Rahmen der Ars Electronica 2008„) den mit EUR 5.000,– dotierten 1. Preis des Wolfgang-Heilmann-Preises für humane Nutzung der Informationstechnologie erhalten haben (vgl. Presse-Notiz).
Vergeben wird der Preis von der deutschen Integrata Stiftung, die das Portal „HumanIThesia“ betreibt und in der Beschreibung des Grundgedankens der Stiftung unter anderem folgendes anführt:
Es ist also nicht die materielle Not allein, die es zu beseitigen gilt. Um dem Leben aller Menschen die Qualität zu verleihen, die als human gelten kann, sind große Bildungsanstrengungen zu unternehmen. Ein ausgebildeter Mensch wird nicht nur in seiner Persönlichkeit wachsen, sondern auch einen größeren Beitrag zur Überwindung der Not leisten können. Noch mehr Bedeutung messen die meisten Menschen allerdings ihrer Gesundheit bei, und das mit Recht. Sie gilt es vor allem zu wahren und zu fördern. Gesunde, gebildete Menschen ohne wirtschaftliche Not müssen weltweit das höchste Ziel sein, das die Staatengemeinschaft verfolgt. Erst auf dieser Basis werden auch Kunst und Wissenschaft richtig aufblühen und gedeihen und eine Weltkultur schaffen, die den Idealen der Humanität im höchsten Sinne gerecht werden kann.
Die Preisverleihung wird im Rahmen des 1. Kongresses zur humanen Nutzung der IT anlässlich des zehnjährigen Stiftungsjubiläums am 14. Oktober 2010 in Karlsruhe stattfinden. Ein Mitglied der Jury, Professor Hans-Dieter Zimmermann von der FHS St. Gallen, hat aber bereits jetzt eine ausführliche Rezension von „Freie Netze. Freies Wissen.“ auf dem FHS eSociety Blog veröffentlicht.
Als Herausgeber wurden wir außerdem eingeladen einen kurzen Beitrag für den anlässlich des Kongresses erscheinenden Sammelband zu verfassen. Der Aufsatz mit dem Titel „Wissensraum Linz: Freie Netze und Freies Wissen als kommunalpolitische Aufgabe“ steht unter einer Creative-Commons-Lizenz als Pre-Print-PDF zum Download zur Verfügung.
Was mit dem Preisgeld geschehen wird, ist noch nicht entschieden und wird im Kreis sämtlicher Mitwirkenden gemeinsam besprochen werden. Fest steht aber, dass es rund um den Themenkreis von „Freie Netze. Freies Wissen.“ investiert werden wird.